180 Gramm Vinyl
Submitted by ebertusGerade dieser Tage habe ich meine rund dreihundert Vinyl-Langspielplatten katalogisiert. Nein, (noch) nicht digitalisiert und genau das wird wohl die Ausnahme bleiben. Im überwiegenden Einzelfall ist der Nachkauf in Form einer neu aufgelegten CD wohl die richtige Entscheidung. Wegen der Diskussionen mit einem dahingehend informierten, kompetenten Freund und insbesondere nach einem Artikel in der Frankfurter Rundschau lohnt jedoch auch der (parallele) Blick über den digitalen Tellerrand.
Das klingt sehr nach Nostalgie und den Sehnsüchten alter Männer, die nochmal die Cover ihrer Jugendzeit in den Händen halten wollen.
ist in einem informativen Artikel der Frankfurter Rundschau (FR) zu lesen, als provozierende Frage an den Chef eines Presswerkes, welches nach dem Tenor dieses Interviews gerade eine Art Renaissance erlebt, sich wieder aus der analogen Nische erheben wollte. Parallel bestenfalls und gern zugegeben: Nostalgie gepaart mit einem gewissen finanziellen Hintergrund, der Zeit und der Muße für diese Art von Konsum, die entsprechenden technischen und räumlichen Notwendigkeiten vorausgesetzt; dann könnte es etwas werden mit diesem Comeback der Vinyl-Platte, partiell zumindest.
Parallel und partiell, das sind meiner Meinung nach die entscheidenden Begriffe. Parallel, weil es sich dabei wohl (lediglich) um qualitativ höherwertige Musik handeln dürfte, wobei "höherwertig" sehr subjektiv zu verstehen ist, klassische Musik ebenso einschließt wie Jazz, Pop und Rockmusik; mehr eben, als das allfällige Hintergrundgeräusch und im Grunde dem konzentrierten Hören anempfohlen. Partiell, weil gewisse Rahmenbedingungen dazu gehören, welche im vorherigen Absatz angedeutet wurden und über die nun mal nicht jeder Mensch in einem dafür notwendigen Maße verfügt, das schon ein Stück weit elitär zu nennen ist und somit keinen (neuen) Massenmarkt begründen dürfte. Weiter aus der FR:
Aber Fakt ist, dass die Vinylplatte eine Klangtiefe liefert, die die CD niemals erreicht hat.[...] Hinzu kommt, dass sich die Qualität der Schallplatte in den letzten Jahren noch einmal um nahezu 100 Prozent verbessert hat.[...] Um möglichst viele Höhen und Tiefen unterbringen zu können, ist für die Rille einfach eine gewisse Materialmenge nötig. Das Optimum dafür hat sich über die Jahre bei 180 Gramm eingependelt.[...] Die Schallplatte hat ihre Nische gefunden. Sie bietet Qualität und nicht zuletzt auch ein tolles Cover. Das ist wichtig. Ich halte etwas in den Händen, was einen Wert darstellt. Vinyl macht Musik wieder wertvoll.[...] Mit Sicherheit werden in den nächsten Jahren in Europa viele CD-Werke schließen müssen. Ich gebe der CD noch zehn Jahre. Schon in zwei Jahren werden wir mit Schallplatten so viel Umsatz machen wie mit den CDs.
Klingt plausibel, was Holger Neumann dort in der FR vermeldet; und ist dennoch sowohl ein Stück weit Spekulation als natürlich auch von Rahmenbedingungen jenseits der Vinyl-Platte getrieben. Falls diese "Qualität" messbar ist, so wird das ein großes Thema sein für die dahingehend orientierten Fachpublikationen. Wenn dann, wegen der Qualität und nicht zuletzt dieser "180 Gramm" ein Plattenspieler gern mal 4.000 Euro kostet, dies noch lange nicht das Ende der kostenseitigen Fahnenstange ist, die anderen Komponenten einer Musikanlage auf ähnlichem (Qualitäts)Niveau sein sollten, dann wird es durchaus recht einsam um die verbleibenden Vinyl-Liebhaber. Ansonsten und gern zugegeben: Alles was die CD kann, das ist in Zeiten des Internet, des "allways online" im Handling sehr komfortabel und ohne Qualitätskompromisse auch direkt, online oder via dem Speicher im Smartphone etc. ebenfalls möglich.
Was bleibt? Ganz konkret? Mein Dual 704 mit genau diesem im Link genannten Shure V-15 Typ III sollte vielleicht mal überprüft und soweit nötig nachjustiert werden. Möglicherweise ist auch die Nadel des Tonabnehmers zu ersetzen aber für derartige Operationen muss man wohl nicht nur einige Euro anlegen, sondern auch viel Vertrauen in eine entsprechende Fachwerkstatt entwickeln. Ein adäquater Verstärker, ein Sony F590ES steht zur Verfügung, ebenfalls ein Sennheiser Kopfhörer HD595 und Musik in der oben beschriebenen Art und Weise, in bewußter Konzentration, in Zeit und Muße ist eh' nur allein und über Kopfhörer eben zu konsumieren, zu geniessen.
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Déjà Vu - damit ein Stück weit deutlich wird, wo meine musikalischen Interessen liegen, die gewisse Nostalgie natürlich ebenfalls. Ein Ergebnis der eingangs genannten Katalogisierung und damit die kürzliche Entscheidung, diese vorhandene Vinyl-Platte als CD nochmals nachzukaufen; für exakt 6,99 Euro via Amazon beispielsweise.
"Rippen" und High End haben nichts miteinander zu tun,
denn selbst 320 kBit/s sind bestenfalls Durchschnitt. "Verlustlos" geht es nur mit WAV und 940 kBit/s, was dann eine Größe von ca. 600 MByte pro CD bedeutet. Im WMA-Format mit höchster Qualitätseinstellung geht es auch etwas sparsamer, weil variabler Kompression zwischen 470 und 940 kBit/s, was unterm Strich einen Platzbedarf von ca. 206-411 MByte je CD bedeutet.(Hängt also stark vom Musikmaterial ab, wie viel "weg gerechnet" werden kann, ohne dass es zu sehr verfälscht.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass bereits die CD mit ihren 16 Bit und 44,1 kHz nicht mehr Stand der Technik ist, sind heute Produktionen doch mit 24 Bit und 96 kHz üblich. (an der Stelle muss die Frage erlaubt sein: wozu?..... um es anschließend mit MP3 & Co. wieder die Gosse herunter zu spülen???)
Auch darum kann schon von einer Reduktion handelsüblicher CD's nur abgeraten werden, nicht zuletzt deshalb, weil man sich mit MP3 & Co. das eigene "Gehör" dauerhaft "versaut".
Die meisten Heranwachsenden sind aufgrund dieser prekären Hörgewohnheiten gar nicht mehr in der Lage, Qualität von Schrott zu unterscheiden.
Die systematische Ausrottung von Dynamik (Kompressionsverfahren) in Verbindung mit der Vertreibung der Stille (ständige Verfügbarkeit und Konsum) haben aus dem Erlebnis Musik einen "billigen" Wegwerfartikel gemacht.
Und das ist leider gar nicht gut so.
Entwicklung verschlafen
Wer sich ernsthaft - und nicht wegen einer irgendwie gearteten abstrakten "Nostalgiewelle" - mit dem analogen Schallplattenhören beschäftigt, wird das unvergleichlich atmosphärische Klangerlebnis nicht mehr missen wollen. Mir scheint, dass Musikliebhaber, die dies abstreiten oder sich von ihrer Plattensammlung getrennt haben, eine Dimension des Hörens verpassen oder einfach gar nicht nachvollziehen können.
Die Kostenfrage ist bei weitem nicht so hoch zu veranschlagen, wie Ebertus mutmaßt, gibt es doch von einschlägigen Herstellern schon gute "Plattendreher" für ca. 400 Euro zu erstehen, die Grenze ist natürlich nach oben hin offen, man muss sich nur ein wenig in Fachzeitschriften informieren. Die Zahl der Plattenliebhaber ist in den letzten Jahren zweifelsfrei erheblich angewachsen, nicht zuletzt aus dem Überdruss an dem "seelenlosen" digitalen "Einheitsbrei" und dem Wunsch nach einem authentischen Musikerleben heraus entstanden. Davon zeugen die vielen Hersteller mit überwiegend hochwertigen Produkten ebenso wie einschlägige Hifi-Geschäfte sowie alte und neu entstandene Schallplatten-Läden. "Dann könnte es etwas werden mit diesem Comeback der Venyl-Platte" (Ebertus) - dies ist eine recht vage und wenig überzeugende Perspektive- entdecken doch viele Menschen den ursprünglichen Wert ihrer Klangkultur immer wieder neu, und es sind mit Sicherheit nicht wenige.
Kleiner Tipp zum Schluss: Kaufe Dir lieber ab und zu LPs nach und greife dabei ein wenig tiefer in die Tasche, vielleicht entdeckst Du die alten Schätzchen doch noch neu!
Martin P.
vielleicht ist es ja auch ein wenig unfair, wenn ich hier
zu High-End kommentiere, die eines meiner beiden professionellen Betätigungsfelder ist.
Zur Kostenfrage: für 400 € bekommt man gerade einmal einen brauchbaren Moving Coil Tonabnehmer (MC), die richtige Wahl für leichte (Carbon)-Tonarme.
Ein elektromagnetischer Wandler (MM) wie das oben erwähnte Shure V15 IV ist gerade noch akzeptabel bei älteren Spielern mit Automatik und/oder schweren (Metall)-Tonarmen.
Wer also deutliche Qualitäts-Unterschiede zwischen Vinyl und CD mit einem Billigspieler von 400 € hört, dürfte wohl eher über eine rege Fantasie verfügen. (ist natürlich auch nichts Schlechtes, kann Geld sparen :-))
Die Unterschiede zwischen ANALOG und DIGITAL, die natürlich auch bei billigen Anlagen zu hören sind, und oft als "wärmer/weicher" zugunsten der LP beschrieben werden, rühren da allerdings lediglich von einem weniger linearen (sprich verbogenem) Frequenzverlauf billiger Tonabnehmer her, bei denen i.d.R. Bässe überbetont, und Höhen vernachlässigt werden.
Sowas bekommt man (völlig für umsonst) auch mit den verpönten Tonreglern/Equalizer hin, wie sie häufig an billigen Verstärkern zu finden sind.
Ein brauchbarer Plattenspieler mit Trittschall isoliertem Chassis, entkoppeltem Antriebs-Motor mit Riemen auf Außenseite Plattenteller sowie Carbon-Tonarm dürfte also erst ab 1500 € realisierbar sein. (incl.MC-System und Vor-Vorverstärker)
Lautsprecher von Rogers oder Spendor sind ab 4000 €/Paar ins Auge zu fassen. Dazu käme dann noch ein Röhren-Vorverstärker sowie zwei getrennte Class-A-Endstufen, die in unmittelbarer Nähe (50 cm) der Boxen aufzustellen sind. Dafür wären je nach Leistung dann nochmal 3-5000 € zu veranschlagen.
Erst dann verfügt man über ein Equipment, das die Vorzüge von Vinyl überhaupt erst signifikant hörbar machen kann, alles andere dürfte in dem Bereich von Einbildung verbucht werden.
Insofern dürfte meine Schätzung von max. 1% von High-End-Hörern nicht zu hoch gegriffen sein.
Bei Vinyl ist der Absatz natürlich etwas höher, nicht zuletzt, weil DJ's wohl der größte Abnehmer sind, allerdings aus Gründen, die mit Qualität nicht das Geringste zu tun haben.
Wenn die Turn-Table-Zeit in Diskotheken irgendwann zu Ende ist, dann sieht es für die LP ganz düster aus.
Zweimal 180 Gramm
Hallo Ebertus,
wenn man Deine Texte liest, so drängt sich nicht gerade der Eindruck auf, als wüsstest Du noch viel mit Deiner Plattensammlung anzufangen, ursprünglich haben wir uns in unserer gemeinsamen vita sehr intensiv der für mich viel bodenständigeren - und keinesfalls elitären - Form des Musikhörens hingegeben, der für mich "richtige" Zugang zur Musik lässt sich schwer in wenige Worte fassen, Schallplatten genießt man vergleichbar mit einem edlen Wein. Dabei scheint mir Deine Sichtweise doch eher materiell geprägt zu sein - das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist eigentlich nicht so relevant.
Dass man es sich immer vor Augen hält: Denn die Anschaffung eines guten Plattenspielers ist vergleichbar mit der eines Musikinstuments. das einem lange Zeit durchs Leben begleitet und auch einen hohen kulturellen und ideellen Wert besitzt, man muss allerdings den richtigen Sinn dafür entwickeln und das Musikalische in den Vordergrund rücken bzw. fähig und willens sein, sich intensiv damit zu beschäftigen.
Ich habe heute selbst aus gegebenem Anlass zwei 180 Gramm Vinyl-Schallplatten geschenkt bekommen ("Abbey Road" und "Help") und werde beim Hören noch einmal über alles Geschriebene nachdenken , vielleicht fällt mir noch etwas ein, um Dich wieder mehr auf die "Analog-Seite" zurückzuziehen.
In diesem Sinne
Martin P.
grundsätzlich richtg, doch wenig relevant für 99% der Hörer,
beschallen sich diese doch im wesentlichen mit MP3(-Dreck)oder ähnlichem i-apple(-Dreck), der mit der originalen CD (44khz) zwar die Kompression teilt, aber in einem ungleich höherem (klang verschlechternden) Maße als die CD.
Was also den Hauptunterschied zwischen der analogen LP (Vinyl) und digitalen Tonträgern ausmacht, ist also in erster Linie nicht der Frequenzumfang (den können die Digitalen meist besser), sondern die DYNAMIK, also der (Lautstärke-)Unterschied zwischen dem leisesten und dem lautesten Ton des Schallereignisses.
Die wurde nämlich zugunsten der "Dateigröße", also aus Platzgründen extrem bei MP3 & Co. aber auch etwas bei der CD weg komprimiert.
Das ist besonders nachteilig bei klassischer orchestraler Musik (Beispiel Tschaikowsky/ Ouvertüre solennelle 1812), aber auch bei Oper, Modern-Jazz (Beispiele Glen Velez, Keith Jarrett oder Jan Garbareck) und "handgemachtem" Pop/Rock (Beispiel Pink Floyd).
ABER: diese bessere "Qualität" der analogen Tonträger können hoch gerechnet max. 1% der Musikliebhaber überhaupt hören,(wenn sie die Unterschiede überhaupt wahrnehmen können) weil das in 99% der Wohnungen befindliche "Equipment" gar nicht in der Lage ist, diese hörbar zu machen.
Dafür ist nämlich eine Anlage notwendig, die mindestens 10-15 Tsd. € kostest, und bei der die Hälfte davon für die Lautsprecher verwendet wird, die sind nämlich der allerwichtigste Baustein in der Wiedergabetechnik.
Hinzu kommen eine Aufstellung dieser Lautsprecher, die auf heftigsten Widerstand nahezu aller Ehefrauen treffen dürfte, und eine Wiedergabelautstärke, die weder in Mietwohnungen noch von besagten Ehefrauen toleriert werden dürfte. (auch deshalb schätze ich mal max. 1% als Zielgruppe).
Hinzu kommen dann noch eine Vielzahl von Nachteilen, die die analoge Technik ungewollt mit liefert, wie Rauschen, Brummen und nicht zuletzt Knistern und Knacken.
Gegen letzteres hilft zwar Nass-Abspielen, bringt aber auch lästiges Handling mit sich.
Darauf eine Prognose wie weiter oben dargestellt zugunsten der Vinyl-Platte auszugeben, ist sowas von weltfremd, freundlich ausgedrückt reines Wunschdenken.
Unterm Strich würde ich also einem Equipment mit hochwertigen Digital/Analog-Wandlern zwischen CD-Player und Verstärker den absoluten Vorrang geben, denn auch in der digitalen Musikwiedergabe gibt es Welten an Qualitätsunterschieden.
Das heißt natürlich nicht, dass es in Zukunft einen neuen Datenträger geben könnte, der die CD ablösen könnte, Download-Dienste mit dem komprimierten Dreck werden es aber sicher nicht sein.
gerne doch, aber nicht ohne eine Test-Empfehlung:
wer schon zwischen dem Download eines 3-6 Minuten langen Titels (Dateigröße ~5-10 MByte) und der Wiedergabe des selben Titels von einer CD keinen oder kaum einen Unterschied hört, nennt entweder eine völlig unzureichende Musikanlage sein Eigen, oder besitzt ein (besser zwei) völlig ungeschulte(s) Ohr(en).
Handelsübliche Downloads bei iTunes oder Amazon u.ä. sind nämlich auf ein ZEHNTEL (sic) der CD-Qualität eingedampft!!! (in 1:1 CD-Qualität wäre der Titel digitalisiert 50-100 MByte groß)
Ich denke, dass dieser zwangsläufige Qualitätsunterschied sogar blutigen oder unmusikalischen Laien einleuchtet.
Diesen eine Vinyl-Platte nicht wegen der Haptik, sondern aus Qualitätsgründen zu empfehlen, wären also die sprichwörtlichen Perlen vor die Säue.
völliger Blödsinn ist das, was Neumann hier sagt:
"Es läuft perfekt", sagt Holger Neumann, Chef der Firma Pallas in Diepholz. Der Familienbetrieb ist einer der letzten fünf nennenswerten Schallplattenhersteller Europas und zugleich der älteste. 3,3 Millionen Schallplatten wurden dort im vergangenen Jahr gepresst. Damit kam etwa jede zweite weltweit verkaufte Platte aus der niedersächsischen Provinz. Allein in den USA legte der Vinylmarkt im vorigen Jahr um 700 000 auf 4,6 Millionen LPs zu. In Deutschland stieg die Nachfrage nach der schwarzen Scheibe um 40 Prozent auf rund eine Million Platten.
CD am Ende
Für Holger Neumann liegt der Grund dafür klar auf der Hand: "Viele Musikliebhaber haben die seelenlosen Digital-Dateien satt und sehnen sich nach der Grauzone zwischen den Einsen und Nullen." Wer Musik wirklich mag, kehre fast zwangsläufig zur Vinylplatte zurück. Die CD indes sei am Ende, zumal sie auch nichts besser könne als ein Download. "Ich gebe der CD noch zehn Jahre", sagt Neumann. http://goo.gl/FA5OJ
Der größte Blödsinn ist die Behauptung, "die CD könne nichts besser als ein Download" (siehe weiter oben).
Demnach wurden weltweit !! im letzten Jahr 6,6 Millionen LP's verkauft. Zum Vergleich: allein in Deutschland waren es 2011 97 Millionen CD's und trotz "Boom" nur 700 Tsd. LP's.
Jahr Langspielplatte Compact Disc (ohne CD-Single)
1984 71,1 Mio. Stück 3,0 Mio. Stück
1985 74,0 Mio. Stück 6,8 Mio. Stück
1986 68,8 Mio. Stück 13,3 Mio. Stück
1987 66,3 Mio. Stück 22,8 Mio. Stück
1988 57,6 Mio. Stück 39,2 Mio. Stück
1989 48,3 Mio. Stück 56,9 Mio. Stück
1990 44,7 Mio. Stück 76,2 Mio. Stück
1991 23,4 Mio. Stück 102,2 Mio. Stück
2001 0,6 Mio. Stück 133,7 Mio. Stück
2002 0,6 Mio. Stück 129,4 Mio. Stück
2003 0,6 Mio. Stück 106,3 Mio. Stück
2004 0,5 Mio. Stück 105,3 Mio. Stück
2005 0,4 Mio. Stück 106,9 Mio. Stück
2006 0,3 Mio. Stück 108,3 Mio. Stück
2007 0,4 Mio. Stück 107,6 Mio. Stück
2008 0,5 Mio. Stück 105,1 Mio. Stück
2009 0,5 Mio. Stück 103,3 Mio. Stück
2010 0,6 Mio. Stück 98,7 Mio. Stück
2011 0,7 Mio. Stück 97,0 Mio. Stück
Ich denke, dass diese Übersicht für den deutschen Markt das Wunschdenken von Neumann klar widerlegt.
Auch weltweit dürfte der Anteil der LP großzügig betrachtet nicht größer als 1% der verkauften CD's sein.
Auch das wieder ein Beleg für meine 1%-Theorie.
Konsequenzen - ad hoc...
Natürlich haben das hier Diskutierte, haben die Gespräche am Rande und eine entsprechende Recherche gewisse Konsequenzen. Sehr konkret sogar und Schleichwerbung muß sein...
Der spezialisierte Laden namens HiFiElements und gerade wegen zweier dort in Auftrag gegebener und zur vollen Zufriedenheit abgewickelten Reparaturen ist mir bekannt, wird auch von anderen Kennern empfohlen. Nach einem Vorgespräch heute bringe ich also den erwähnten Dual-704 morgen dort hin, zur Durchsicht einschließlich der notwendigen Korrekturen bzw. Justierungen. Die ggf. neue Nadel für das Shure-V15 sollte ebenfalls nicht das Problem sein, auch ein neues Kabel zum Verstärker (der Dual hat noch die alte DIN-Buchse incl. Adapter auf Cinch) ist beinahe ein Muss. 100 bis 150 Euro dürfte das insgesamt kosten, sollte der alte Analog-Plattenspieler dann das Niveau der aktuellen 500-Euro-Player erreichen.
Auch interessant, am Rande vielleicht: So konnte ich mich heute und einschließlich Hörprobe davon überzeugen, dass Vinylplatten und natürlich "digital remastered" via der hier in Rede stehenden Materialqualität von 180 Gramm durchaus wieder neu (2009) aufgelegt werden. Ein gewisser Markt muss somit wohl gegeben sein, wenngleich davon eher bekannte Titel betroffen sein dürften; die höheren Herstellungskosten über enstsprechend erwartbare Stückzahlen verteilt werden können.
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Parallel dazu muss natürlich auch bezüglich des weiteren Equipments nachgedacht werden, gerade was die Nutzung via Smartphone betrifft. Zwei Kopfhörer habe ich im Gebrauch: den bereits etwas älteren Pioneer SE-M390 als ein Reserve- bzw. Auslaufmodell und den neueren Sennheiser MD595. Der Pioneer ist ein geschlossenes System und darüber hinaus etwas basslastig. Er klingt zwar ganz ordentlich, reicht jedoch an den Sennheiser nicht heran. Und letzterer ist offen, was ja gerade im doch eher ruhigen Wohnbereich nicht verkehrt ist. So fühlt man sich nicht vollkommen abgeschirmt, kann Telefon, Haustürklingel und anderes Zwischenmenschliche noch halbwegs vernehmen. Allerdings ist der Sennheiser etwas groß, kein Gerät für unterwegs oder andere beengte Konstellationen.
Verschiedene Hörproben mit dem eigenen Smartphone und ausgewähltem Audiomaterial standen die Tage also auf dem Programm. Hippige, angesagte Geräte wie die Monsterbeats etc. klingen zwar gut, aber zwischen zwei- und dreihundert Euro wollte ich nicht anlegen; insbesondere für ein Gerät, was eher als Reserve und Alternative, wegen der Mobilität angedacht ist. Allerdings setzt der Klang des genannten Sennheiser schon den Maßstab, sollte es qualitativ nicht dahinter zurück gehen. Mein momentaner Favorit -allerdings noch nicht in einen realen Kauf umgesetzt- ist der AKG K451 mit einem dem Sennheiser ebenbürtigen Klang und dennoch kleiner, flexibler in der mobilen Handhabung.
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Ok, nichts überstürzen. Aber andererseits muss man ein Thema auch mal rund machen, abschließen...