Roger Waters address at the UN on behalf of the Russell Tribunal on Palestine
Submitted by ebertus"Thank you very much for receiving me at this moment of solidarity and crisis. I am a musician, not a diplomat, and so I shall not waste this precious opportunity on niceties of protocol. I appear before you as a representative of the fourth Russell Tribunal on Palestine and in that capacity I am representing global civil society. By way of preamble I should say my remarks here today are not personal or driven by prejudice or malice, I am looking only to shed some light on the predicament of a beleaguered people"
Deutliche Worte gleich zu Beginn seiner Rede vor der UN am 29. November 2012 im Namen des Russell-Tribunal für Palästina. Kein Grund, die Nettigkeiten des diplomatischen Protokolls zu bedienen -auch wenn Einige diesen Roger Waters nicht kennen mögen, ihn möglicherweise überhaupt nicht. Für mich jedoch, der nicht zuletzt via der Musik von Waters kulturell, philosophisch ein Stück weit geformt wurde, für mich hatte dieser Link bei Mondoweiss, der Text von Waters durchaus die Bedeutung eines doppelten Déjà-vu.
Diese Rede ist nicht zuletzt ein Indikator dafür, die (anti)deutsche geistige Enge, die auch ansonsten -wegen der "Keule"- in der Regel dezente "Sprachregelung" hierzulande nicht mehr wirklich ernst zu nehmen. Die Welt dreht sich weiter, gern kontrovers in der Betrachtung, im Engagement; aber in jedem Falle jenseits der hierzulande verordneten Staatsräson was den Staat Israel, was die notwendige Unterscheidung zwischen Antisemitismus und Antizionismus betrifft. Was dort in Nahost an der israelischen Variante von Zionismus exekutiert wird, das ist eindeutig zu verurteilen; wie dies eben auch Roger Waters, der in NYC lebende Brite und Cosmopolit in deutlichen Worten (hier in Auszügen) zum Ausdruck bringt:
We found that the State of Israel is guilty of a number of international crimes.
1.Apartheid. As you all know, the prohibited acts include arbitrary arrest, legislative measures that discriminate in the political, social, economic and cultural fields; measures that divide the population along racial lines, and the persecution of those opposed to the system of apartheid.
2.Ethnic cleansing. In this case that crime includes the systematic eviction of much of the native Palestinian population by force since 1947-48.
3.Collective punishment of a civilian population, explicitly prohibited by the Geneva Convention Article 33. Israel has violated its obligation as Occupying Power throughout the Occupied Palestinian Territory, including the West Bank, Gaza and East Jerusalem. Did Hamas start “It”? When did “It” start? ’It’ started in 1967 with the occupation of Gaza and the West Bank. History tells us that the invasion and occupation of a land and the subjugation of its people almost always creates a resistance.
4. Contravention of the Fourth Geneva convention’s prohibition on settlements – specifically Article 49. The settlements, ALL the settlements, are not simply an obstacle to peace, they are illegal. Period. Full Stop. All of them.
5. Use of illegal weapons. During Israel’s Cast Lead operation four years ago, international human rights organizations documented Tel Aviv’s use of white phosphorous in attacks on Gaza. Human Rights Watch found that, and I quote, “Israel’s repeated firing of white phosphorous shells over densely populated areas of Gaza during its recent military campaign was indiscriminate and is evidence of war crimes.”
There are more violations, your Excellencies, but you know that. Your resolutions trace the history of Israeli violations. You regret, you deplore, you even condemn the violations. But when have your resolutions been implemented? It is not enough to deplore and condemn. What we need is for the United Nations – for you, excellencies, your governments and the General Assembly in which you serve – to take seriously your Responsibility to Protect Palestinians living under occupation and facing the daily violation of their inalienable rights of self-determination and equality.
Full Stop! Man stelle sich vor, diese Worte kämen so deutlich, so direkt aus deutschen Landen, deutschen Medien, deutschen Einzelpersonen oder Gruppen? Wohl nicht nur die sog. Antideutschen würden dem Herzkasper nahe sein, auch manche besonnene Stimme wollte sich dem und gerade hierzulande mit Sicherheit nicht anschließen. Was zu der Frage führt, ob die Zustände denn wirklich so sind, dass sie so sind - und nicht zu der parallel eher verwirrenden Frage, warum sie so sind, sie hierzulande aber nicht genau so benannt werden dürfen.
Israelische und nordamerikanische, gerade kritische jüdische Medien und Einzelpersonen tun genau dies seit einiger Zeit, benennen das, was deutlich zu benennen ist - und die Zahl der Kritiker steigt, wenngleich faktisches Handeln jenseits der gerade dahingehend führenden, US-Politik begrenzt ist. Waters -wie auch beispielsweise Beinart, Burg oder Butler- nennt Boykott als ein geeignetes Mittel und schreibt:
The BDS movement is gaining ground hand over fist. Just last week I was happy to write a letter of support to the Student Government of the University of California, Irvine, congratulating them on demanding that their University divest from companies that profit from the Israeli occupation.
Also last summer I was in Pittsburg to witness The Presbyterian Churches of the USA general assembly vote on a resolution to divest from Motorola, Caterpillar and Hewlett Packard, this would have been unthinkable ten years ago. To quote the great Bob Dylan, “The Times They Are a’Changing”
Full Stop! Again! Die israelische Website "Woman for peace" sammelt und beschreibt genau dieses Profitieren von Besatzung, von "crime against humanity", nennt Roß und Reiter. Diesen Boykott als Grassroots-Bewegung und jenseits der Regierenden in den westlichen Staaten auf Israel als Ganzes auszudehnen ist mit Sicherheit nur noch eine Frage der Zeit, verwischen sich ja -bewußt gesteuert- die Grenzen zwischen israelischem Kernland und den besetzten Gebieten. Direkt an den US Präsidenten gewandt, dessen diffus-zurückhaltendes Agieren im Blick schreibt Waters:
We all know the reach and power of Israel’s military capability and the deadly effects of its actions. So what did President Obama mean? Did he mean that Israel has the right to indefinitely occupy the whole of the region, that Israel has the right to forcibly evict the populations of the occupied territories, house by house, village by village? Did he mean that in this special case Israel has the right to carry out campaigns of ethnic cleansing and apartheid, and that the U.S. will protect Israel’s right to do so? Did he mean that Israel has the right to build roads, in occupied territory, protected by razor wire and concrete walls and CCTV and machine guns to protect the residents of Jewish-only settlements? Did he mean that in discriminate and deadly bombing attacks, including the use of white phosphorous, on the civilian population of Gaza, by an overwhelmingly superior military force, is justified on the grounds of defense?
Abschließend, auch hier im Blog zum Kernthema... geht es noch deutlicher???
And declare Israel’s continued membership of the UN to be dependent on reform of its illegal apartheid regime.
Thank you, Roger Waters, 29th November 2012
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Ergänzend hier zu Pink Floyd, zur Musik, den Texten, zu Kultur und Philosophie. Auf diesem Blog wurde sowohl zu dem bereits verstorbenen Richard Wright, als auch zu der Adaption eines Songtextes "The great Gig in the Sky" geschrieben.
Weiter unten hatte ein Kommentator -etwas voreilig, ehe dieser Text wirklich fertig war- auf diese Hommage an das Pink Floyd Gründungsmitglied Syd Barrett hingewiesen, diesen Titel "Shine on you crazy diamond" verlinkt, eine schöne Aufnahme; allerdings ohne Roger Waters. Den SongText dieses Stückes mag ich gern verlinken und der spezifische Hintergrund des drogensüchtigen Syd Barrett wollte erkennbar werden. Allgemeiner betrachtet, das "you" (anstelle einem "your") interpretierend so gilt dies doch im Grunde für jeden Menschen, der irgendwie "crazy" ist, irgendwie nicht die oft banale, korrekte Normalität der Mitte markiert; und dennoch eine Art Diamant darstellt, auch und gerade in den Augen, im Verständnis von Anderen.
2005 beim "Live 8" in London, da war Roger Waters (der große, schlanke an der Bassgitarre, der mit dem blauen Westernhemd) nach langem internen Streit mit den anderen Bandmitgliedern wieder dabei, lebte Richard Wright ebenfalls noch. Also eine sehr einmalige, so nicht wiederholbare Reunion. Der zum Abschluß dargebotene Titel "Comfortably Numb" gehört zu meinen Favoriten, was Pink Floyd betrifft. Der Text, das Inhaltliche wird via dem Link hier zu Richard Wright eben dort näher erläutert bzw. weiter verlinkt. Hier nun und zum Ende des Videos erkennbar eine (neue) Gemeinsamkeit, welche auch -oder gerade- in dem Nahost-Konflikt zu wünschen wäre.
nur hat Roger Waters Auftrags-rede absolut nichts
mit dem "Erfolg" der Palästinenser vor der UN zu tun, es könnte sogar möglicherweise durch sie mehr Enthaltungen gegeben haben (das ist meine Spekulation, da ich sie für viel zu einseitig halte) als ohne sie.
Was vielleicht auf längere Sicht Hoffnung macht, sind Menschen wie Marwan Barghouti, der diesem heuchlerischen Kurs von Netanjahu und Abbas ein Ende bereiten könnte, und diesem "Besseres-Leben-Geschwalle" für Palästinenser von Nusseibeh & Co, eine Abfuhr erteilt.
eine facette, tät ich sagen.
Nusseibeh will ja ausdrücklich nicht an der herrschaft partizipieren.
er will einfach nur diese sog. bürgerlichen und die WSK-rechte für alle gleichermaßen, die auf israelischem territorium leben. also freizügigkeit, gesetzlicher richter, ordentliche gerichtsverfahren und all so was. und dazu wirtschaftliche, soziale und kulturelle rechte.
darüberhinaus, so teilt er mit, steht er als feind nicht mehr zur verfügung.
und Israel hat die wahl: es kann genau diese rechte garantieren und ausüben lassen oder sich als die apartheid offenbar machen, die es jetzt unter dem deckmäntelchen von besatzung und sicherheit bereits betreibt.
vielleicht kann man ja Nusseibeh und Barghouti kombinieren?
Nusseibeh hätte vielleicht garnichts dagegen.
in beiden varianten
liegt die kugel bei Israel.
es sieht in der Nusseibeh-variante erst mal so aus als ob Israel das besser vermarkten könne - das stimmt.
aber: ohne besatzung geht manches nicht mehr.
welchen grund gäbe es noch für checkpoints? - außer, man wollte offen apartheid praktizieren?
welchen grund gäbe es noch für extra-bus-linien für palästinenser? - außer, man wollte....
welchen grund gäbe es noch für administrativhaft? - außer, man wollte...
welchen grund gäbe es noch, in Hebron straßen für palästinenser zu schließen? - außer, man wollte...
also: bei Nusseibehs gedankenexperiment ist das 'schöne leben' nicht garantiert. sein fehlen würde nur anders sichtbar gemacht werden.
Ich bin natürlich für die Anerkennung Palästinas,
aber mit der Rede Waters nicht ganz einverstanden und zitiere, was ein Freund dazu geschrieben hat, dem ich mich voll anschließe:
Seine (Waters) Sichtweise auf den Konflikt ist gut gemeint, aber sehr einäugig. Die Hamas ist keine Friedensbewegung und nicht einmal gleichzusetzen z.B. mit Widerstandsbewegungen wie seinerzeit der frz. Résistance, sie ist eine radikal-islamische Terrororganisation, deren Selbstmord-Attentäter auch nicht vor Anschlägen gegen die israelische Zivilbevölkerung zurückschreckt.
In ihrer Charta droht die Hamas Israel mit dem »Heiligen Krieg« (Dschihad). »Jeder Jude und jeder Siedler ist ein Ziel und muss getötet werden«, heißt es darin. Große Teile der Hamas leugnen zB auch den Holocaust als »zionistische Geschichtsfälschung«.
Die Tötung von Osama bin Laden am 1. Mai 2011 in Pakistan beschrieb einer der wichtigsten Hamas-Führer, Ismail Haniyya, als »eine Fortsetzung der amerikanischen Unterdrückung und des Blutvergießens von Muslimen und Arabern. Die Hamas bete, dass Bin Ladens Seele in Frieden ruhe.»
Gewalt erzeugt Gegengewalt. Das will keine der beiden Seiten bisher einsehen, und Ursache und Wirkung sind mittlerweile so miteinander verkettet, dass es keinen Anfang und kein Ende mehr gibt.
Dabei gäbe schon eine Lösung: Stichwort »roadmap« (die aber mit jedem Tag unrealistischer wird)
1. zwei Staaten
2. Jerusalem-West Israels und –Ost Palästinas Hauptstadt.
3. Israel muss die besetzten Gebiete im Westjordanland und den Gaza-Streifen offiziell räumen
4. UNO-Schutztruppen, die dann bis auf weiteres dort — also im Staat Palästina — die Sicherheit garantieren, damit die jüdischen Siedler, die nicht nach Israel zurückkehren können (Israel ist überbevölkert), dort friedlich in Koexistenz mit Palästinensern leben können
Leider ist die Lösung derzeit nicht verhandelbar. Uncle Sam (in den USA leben 6,1 Mio Juden, mehr als in Israel, und ihr politischer Einfluss ist groß) verhindert, dass die UNO beide Seiten zu Kompromissen zwingt (siehe das Ergebnis der Abstimmung).
Und in Nahost stehen sich beiderseits radikale Fanatiker gegenüber, die kein Jota von ihrem Standpunkt zurückweichen wollen.
Im Gegenteil: Ministerpräsident Netanjahu hat z.B. neue aktuelle Ansiedlungspläne im besetzten Westjordanland, bei denen es jetzt sogar Angela Merkel die Mundwinkel noch ein wenig mehr nach unten zieht.
Und die Hamas träumt nur von in die Luft gesprengten Juden. Es ist zum Imagine hören …
http://j.mp/ULIY3B
wie kann man einen wie Sari Nusseibeh auch nur eine Sekunde
ernst nehmen, einen alten Mann, der politisches Engagement grundsätzlich diskreditiert? Es ist völlig weltfremd, seine Idee der rein “privatwirtschaftlichen” Apartheid auch nur eine Sekunde zu goutieren.
und wie und wo
diskreditiert Nusseibeh politisches engagement?
er sagt lediglich, dass er für seine person aus dem streben nach einem eigenen nationalstaat keinen beruf machen will und wird. und dass er sich vorstellen kann, auch ohne diesen eigenen gut leben zu können.
was ist denn daran so falsch?
was soll eigentlich dein getön?
wenn Sari Nusseibeh keine lust mehr hat auf diesen ganzen nationalstaatlichen heckmeck, den verbalen wie den physischen, dann kann er gute gründe dafür haben. oder ist es ein naturgesetz, dass mensch das leben nur mit eigenem nationalstaat genießen können darf?
warum so aggressiv, rahab?....
sollte das sein Motiv sein , dann ist es doch seine Privatsache und hat keine Relevanz für eine Diskussion wie dieser.
Ich bin da eher bei TomGard, der es für eine folkloristische Verschleierung der sogenannten Linken in Israel interpretiert.
du meinst
Nusseibeh spreche für die linke in Israel?
lustig!
der spricht für die von Israel mitsamt seiner linken besatzten!
TomGard hat das schon verstanden - du wohl noch nicht.
lustig ist eher,
dass Du wieder einmal andere für Dein Nicht-verstehen(wollen) verantwortlich machen willst.....
hä?
spinnste mal wieder total rum?
Apartheid-staat Israel?
hier gibt es was zu lesen: http://j.mp/VRmcHx
was findest du an dem schmus
denn so toll? den wunsch nach einem palästinensischen Nelson Mandela, welcher das israelische apartheid-regime bricht?
das ist doch nix anderes als romantisierung!
da finde ich Nusseibeh als apartheid-brecher realistischer.
aber: Nelson Mandela
ist ein gutes stichwort.
wenn ich mich richtig erinnere, dann wollten die leute nicht jeder sein eigenes homeland als nationalstaat für sich ganz alleine. sondern sie wollten keine apartheid mehr.
und falls du dir die mühe machst, Nusseibeh genau zu lesen, dann will der die auch nicht mehr.
me too!
"Als Gedankenexperiment möchte ich eine Maßnahme vorschlagen, die so anstößig ist, dass sie zu ihrer eigenen Aufhebung führen könnte, entweder weil alle Parteien die Notwendigkeit sehen, eine tragfähige Alternative zu finden, oder weil sie, falls tatsächlich durchgeführt, ein natürlicher Schritt zu einem gemeinsamen demokratischen Staat wäre.
In diesem Sinne und als eine Möglichkeit, über den scheinbar nicht überwindbaren Status quo hinauszugelangen, schlage ich vor, dass Israel die besetzten Gebiete offiziell annektiert, die Palästinenser in dem so vergrößerten Israel akzeptieren, dass dieser Staat jüdisch bleibt, und sie im Gegenzug sämtliche bürgerlichen, wenn auch nicht politischen Rechte erhalten. Damit wäre der Staat jüdisch, das Land hingegen wirklich binational, und es würde für das Wohl aller Araber in diesem Land gesorgt."
und darauf, dass das mit der (privat-)wirtschaftlichen apartheid nicht klappt, ist die histadrut ja irgendwann auch gekommen.
würdest Du auch nur eine Sekunde den unbändigen Wunsch
der Palästinenser auch nach POLITISCHER Anerkennung (siehe UN-Anträge) ernst nehmen, dann könntest Du den unrealistischen Blödsinn, den Nusseibeh mit seinem "unmoralischen" Vorschlag äußert, nicht ernsthaft in Erwägung ziehen.
wenn ich heute auf die landkarte gucke
dann bedeutet die politische anerkennung, dass die palästinenser das recht haben, sich selbst einzusperren. die einen zwischen Jericho und Ramallah und zwischen Hebron und dem toten meer und die anderen rund um 'Asa.
Nusseibeh will aber das *ganze Palästina wiederhaben*.
und er stört sich nicht daran, wenn das dann Israel heißt und sich als jüdischer staat versteht.
solln'se doch. ist doch eh nur kopfkino.
von dem der politisch anerkannte feld-wald-wiesen-israeli genausowenig hat wie der politisch unanerkannte palästinenser.
nur können leider beide Seiten dieses "Modell" nicht einfach
so intellektuell abstrahieren, wie Nusseibeh und Du.
keine Ahnung, wie Du auf eine solche "Bewertung" kommst.....
... ich finde allerdings, dass die Linke in Israel sich von dem Despoten an der Spitze der Regierung ganz schön einlullen lässt.
Da wäre mehr Aktion vonnöten, und keine fatalistischen Privatiers wie Nusseibeh.
ach - du hättest
gern, dass andere für dich action machen?
klar, genau wie Du es doch immer forderst:
von den Betroffenen vor Ort
und da Nusseibeh
nun mal vor ort - was spricht dagegen, sich mal auf sein gedankenexperiment einzulassen?
ALLES, denn es ist das Gegenteil
von dem notwendigen Widerstand gegen die Politik der amtierenden Regierung Israels.
der widerstand reduziert sich zunehmend auf
sich am land festklammern. und genau das tut Nusseibeh.
der könnte auch mühelos nach London umziehen - er will sich aber nicht vertreiben lassen sondern in *ganz Israel* weltbürger bleiben.
dass die "Zweistaatenlösung" immer unrealistischer wird,
schrieb ich ja und füge hinzu, dass die Fanatiker auf beiden Seiten ja alles tun, um sie zu verhindern.
Noch unwahrscheinlicher dürfte aber die Einstaatenlösung sein, zumal sie noch viel komplizierter umzusetzen wäre als die andere.
Du bist doch nicht so naiv zu glauben, dass Israel alle Grenzen öffnet und alle Beschränkungen für Palästinenser aufhebt, sie somit gleichberechtigt als Bürger anerkennt, so wünschenswert das auch wäre?
Ich denke also viel eher, dass genau da "Blauäugigkeit" und schlimmeres verortet werden darf.
Ich weiß nicht, ob Du den Link zu dem Video
http://j.mp/ULzW6C auch irgendwo zwischen Deinem noch in Veränderung befindlichen Text versteckt hast.
Egal, sei es drum: ich muss hier allerdings sagen, dass ich "We Shall Overcome" schon bedeutend besser interpretiert hörte, da können auch die eindrucksvollen Bilder nichts wett machen.
hier geht es zur kompletten "Rede" Roger Waters vor der UN
http://j.mp/U79yGE
auch wenn ich den Eindruck habe, dass er trotz der erkannten Veto-Problematik am Ende seiner 25 minütigen Rede, die er leider ohne jeden Kontakt zu den Delegierten und eher ermüdend vom Blatt abliest (ganz so, als habe man sie ihm aufgeschrieben), den Einfluss und die "Macht" der Vereinten Nationen ("the battleground is here....") völlig überschätzt.
Aus meiner Sicht hat die "Anklage" auch inhaltlich nicht annähernd die Qualität, die mit seinem musikalischen Talent vergleichbar wäre. Mitreißend geht anders.
Der nur höfliche Applaus zeigt auch eher, dass solche "Promi-Redner" doch lieber bei ihren Leisten bleiben sollten, statt mit solchen wenig zielführenden Aktionen zu versuchen, vor dem vergessen-werden nochmal "von sich reden" zu machen.
mit "ad personam" kennst Du Dich doch weitaus besser aus
als ich, wie man an Deinem Kommentar unschwer erkennen kann.
Waters fehlt offenbar das Gespür dafür, dass er mit solchen "Auftragsreden" der Lösung des Palästina-Problems eher einen Bärendienst erweist.
Und richtig, sowas wäre Barack Obama sicher nicht passiert.
Ich kenne nur einen Roger Waters
und der gehört zu Pink Floyd ....... :-)
das habe ich leider zu spät gemerkt.....
dass er auf dem verlinkten Video fehlt, und das hört man auch!!!! sorry dafür.
Aber Du wirst es ja dann sicher noch richten.....
Avnery über Marwan Barghouti
Auch wenn es (hier) keine(r) hören will, aber der Text von Nusseibeh ist für mich lediglich die andere Seite der Medaille (oder ein Gegenentwurf?) wofür Barghouti steht. Eine negative anstelle von positiver Gewaltlosigkeit. keine Kollaboration, auch keine indirekte als quasi existentieller Sachzwang.
Boykott total, Verweigerung total und parallel dazu die Weltgemeinschaft, die UN etc. weiter, noch stärker dahingehend sensibilisieren, was dort geschieht. Ein Stück dieser Vision (der Text is aus dem März 2012) ist ja bereits erfolgreich gewesen, wie auch dieser Blog hier via Roger Waters nachweist.
Sein Manifest ist eine klare Ablehnung der Politik von Mahmoud Abbas, der eine eingeschränkte, aber sehr bedeutende Zusammenarbeit mit den israelischen Besatzungs-behörden pflegt. Marwan ruft zu einem völligen Bruch aller Arten von Zusammenarbeit auf, sei es auf wirtschaftlichen, militärischen oder anderen Gebieten. Der Link dazu ...